16.07.2022
So funktioniert Art Journaling
Kennen Sie Art Journaling? Wir von Ortloff verraten Ihnen, was es mit den künstlerischen Tagebüchern auf sich hat und was Sie dafür brauchen. Außerdem zeigen wir Ihnen ein paar Ideen zum Start Ihres Journals und helfen Ihnen dabei, mit einem Art Journal mehr Me-Time in Ihren Alltag einzubauen. Viel Spaß und gute Entspannung!
Gönnen Sie sich eine kreative Auszeit
Wir hetzen den ganzen Tag von Termin zu Termin, die To-Do-Liste wird immer länger und die Zeitfenster für Selbstfürsorge schrumpfen von Woche zu Woche. Wann haben Sie sich zuletzt ein bisschen Me-Time gegönnt? Da hilft es manchmal, kleine Rituale zu entwickeln. Zum Beispiel eine kurze Yogaeinheit nach dem Aufstehen, ein Powernap am Mittag oder vielleicht beginnen Sie ein Art Journal?
Was ist ein Art Journal?
Ein Art Journal ist wie ein Tagebuch, das jedoch statt nur mit Worten auch mit Farben, Zeichnungen oder Collagen gefüllt wird, sozusagen ein Kunsttagebuch. Beim Art Journaling können Sie Gefühle, Inspirationen, Erfahrungen und Erinnerungen oder einfach nur Ihren Alltag gestalterisch festhalten und spontane Ideen verewigen. Es kann Ihnen dabei helfen, Blockaden zu lösen und die Freude am Kreativsein wiederzugewinnen. Sie brauchen keine Vorkenntnisse und es gibt absolut keine Regeln. Sie können also sofort loslegen!
Welche Materialien brauche ich fürs Art Journaling?
Art Journaling ist eine freie Kreativtechnik, bei der alle möglichen Materialien und Kunstformen zum Einsatz kommen. Aquarell, Acryl, Buntstifte und sogar Sprühfarbe, zum Beispiel die tollen Neon-Spraypaints von edding. Mischen Sie Bild und Schrift, verwenden Sie Zeitungsschnipsel, Ausschnitte aus Zeitschriften, Erinnerungsstücke, Eintrittskarten oder getrocknete Blumen. Starten Sie zunächst mit dem, was Sie sowieso schon im Haus haben. Probieren Sie verschiedene Techniken aus und finden Sie Ihren bevorzugten Stil. Wir haben Ihnen zum Einstieg eine kleine Liste mit Vorschlägen zusammengestellt, an denen Sie sich orientieren können.
Art Journal und Papier
Zunächst einmal brauchen Sie natürlich ein Journal, also ein Notizbuch oder Skizzenheft. Wollen Sie direkt auf die Seiten arbeiten, muss das Papier eine gewisse Grammatur haben, damit es nicht durchweicht, wellt, reißt oder die Farben durchbluten. Mindestens 180g/m² sind empfehlenswert. Natürlich können Sie auch auf "externem" Papier arbeiten und dieses dann in das Journal einkleben. Das hat den Vorteil, dass Sie für jede Technik das passende Papier wählen können. So können Sie zum Beispiel Aquarellpapier für Wasserfarben, Acrylpapier für Acrylfarben oder Mixed-Media-Papier für Mischformen nutzen.
Stifte und Farben
Als Basisausstattung dienen ein schwarzer Pigmentstift (am besten ein Fineliner) und ein weißer Gelstift. Außerdem sind eine Auswahl an farbigen Acrylstiften, mit denen Sie überall drauf- oder drüber schreiben und malen können, praktisch. Hier empfehlen wir gerne die Permanent Acrylic Marker von edding.
Auch Acrylfarbe in Tuben funktionieren prima. Sie sind hochdeckend, reagieren nicht mit anderen (Farb-)Schichten und können leicht übermalt werden. Ein Grundstock von 12 Farben inklusive schwarz und weiß reicht für den Anfang in der Regel aus. Acrylicsprays eignen sich toll für Schablonenarbeiten oder um flüssige Effekte zu erzielen. Und das beste: Alle Acrylfarben lassen sich problemlos miteinander kombinieren!
Aquarellfarben werden im Art Journaling in der Regel seltener eingesetzt, weil das Endergebnis vorher gut geplant werden muss, Fehler schwierig zu korrigieren sind und jede Farbschicht durch Wasser reaktiviert wird. Aber mit den richtigen Materialien (Aquarellpapier und Pinsel) kann das Aquarellieren im Art Journal trotzdem richtig Spaß machen! Starten Sie auch hier zunächst mit einem kleinen Farbkasten und schauen Sie, ob Ihnen das Medium liegt. Gerne können Sie in unserem Beitrag zum Urban Sketching ein bisschen mehr zur Aquarelltechnik nachlesen.
Video: Tipps und Tricks zu Acrylmarkern und -sprays
In diesem Video zeigt Ihnen Künstlerin Christin aka "maedchenkunst" alle Details zu den Acrylmarkern und Sprays von edding und gibt interessante Tipps zur Anwendung, die Sie für Art Journal nachmachen können.
Stempel und Schablonen
Schnelle Ergebnisse bekommen Sie mit Stempeln und Schablonen. Bei Stempeln unterscheiden wir zwischen Motiv- und Hintergrundstempeln. Motivstempel sind eher kleinteilig und figurativ. Auf Hintergrundstempeln finden Sie meist mehrere kleinteilige Formen (wie Sterne oder Punkte), die über eine größere Fläche verteilt sind. Mit Hintergrundstempeln schaffen Sie eine Grundspannung auf der Seite. Motivstempel dienen eher zur Zierde. Achten Sie bei der Wahl des Stempelkissens darauf, dass die Stempelfarbe nicht wasserlöslich ist!
Mit Schablonen können Sie ebenfalls eine großflächige Hintergrundspannung für Ihre Kunstwerke schaffen. Zum Schablonieren eignen sich ein wenig Acrylfarbe und Pinsel. Alternativ können Sie auch auf Make-Up-Schwämmchen (auch für Stempelfarbe einsetzbar) und Acrylic-Spraypaint, beispielsweise von edding, zurückgreifen.
Weitere Materialien
Zur Grundausstattung gehören neben den Farbstiften, Pasten und Sprays auch Bleistift, Radiergummi und Spitzer für die Vorzeichnungen und die Planung. Eine Schere und Klebestift, Klebepunkte oder doppelseitiges Klebeband sind ebenfalls unerlässlich, damit Sie Ihre Werke in das Buch einkleben können oder um Ausschnitte aus Magazinen oder Zeitschriften, Teile von alten Büchern oder andere Fundstücke zu Collagen zusammenzukleben. Feuchttücher, Küchenrolle und Zeitungspapier zum Unterlegen sind für das Arbeiten mit Farbe immer hilfreiche Begleiter. Wir von Ortloff empfehlen außerdem einen Föhn, für den Fall, dass Ihnen das Trocknen der Farbe nicht schnell genug geht …
Wann und wie nutze ich ein Art Journal?
Im Prinzip können Sie jeden Tag zu Ihrem Art Journal greifen und es einfach als kreatives Tagebuch nutzen. Wenn Sie neu dabei sind, brauchen Sie aber vielleicht einen Aufhänger, um loszulegen? Wie wäre es, wenn Sie Ihren nächsten Urlaub in einem Art Journal dokumentieren? Dort erleben Sie viel in kurzer Zeit und sammeln täglich Eintrittskarten, Eindrücke und Blumen am Wegesrand ein. Tagsüber skizzieren Sie den Strand oder die Berge grob in Ihr Buch und abends fassen Sie dann alles in einem kleinen Kunstwerk zusammen.
Im Alltag nutzen Sie die Wartezeiten in der Bahn oder beim Zahnarzt zum Scribbeln. Abends vor dem Fernseher ergänzen Sie alles mit entspannten Doodles (Kritzeleien). Sie können sich auch, zum Beispiel monatlich, ein bestimmtes Thema/ Stichwort (Prompt) vornehmen, zu dem Sie arbeiten wollen.
Wie starte ich mit dem Art Journaling?
Fangen Sie einfach an! Nutzen Sie zunächst das, was Sie im Haus haben. Ein altes Notizbuch, den Wasserfarbkasten aus Schulzeiten oder einfach einen Kugelschreiber. Schneiden Sie ein Bild aus der Tageszeitung aus und kolorieren Sie darüber. Scribbeln Sie die Biene, die sich gerade auf Ihrem Fensterbrett niedergelassen hat oder ziehen Sie mit einem fetten Buntstift dicke Striche kreuz und quer über das Blatt. Nicht groß nachdenken! Und dann verfeinern Sie Ihr Kunstwerk nach und nach, bis Sie damit zufrieden sind. Dann starten Sie die nächste Seite. Sie können selbstverständlich auch an mehreren Seiten gleichzeitig arbeiten.
Art Journaling Schritt für Schritt
Lassen Sie sich bloß nicht von zu hohen Erwartungen oder Versagensängsten plagen. Sie können beim Art Journaling nichts falsch machen! Wir von Ortloff erklären Ihnen, wie Sie in fünf einfachen Steps Ihre erste Art Journal Seite kreieren.
1. Entspannen Sie sich!
Lassen Sie los, seien Sie im Moment. Wenn es Ihnen beim Runterkommen hilft, machen Sie Ihre Lieblingsmusik an, entzünden Sie ein Räucherstäbchen oder setzen Sie sich in den Garten. Legen Sie sich Ihre Materialien zurecht, lassen Sie alle Erwartungen gehen und fangen Sie einfach an.
2. Schaffen Sie eine Basis
Starten Sie mit dem Hintergrund. Es gibt viele verschiedene Techniken, die Sie ausprobieren können. Bemalen Sie den Hintergrund mit unterschiedlichen Farben. Bekleben Sie die Seite mit Seidenpapier, Zeitschriftenausschnitten oder Seiten aus alten Büchern. Nutzen Sie Musterstempel oder Schablonen. Schreiben Sie Gedanken auf. Vielleicht ergibt sich schon hieraus die Inspiration für das spätere Gesamtkunstwerk.
3. Einen Fokus festlegen
Während die Arbeit am Hintergrund eher ein Free Flow ist, wird es beim Fokuspunkt konkreter. Die gesamte Seite bekommt durch ihn eine Aussage und ist weniger abstrakt. Mögliche Fokuspunkte sind:
- Sie hatten von Anfang an eine Idee/ein Thema, das Sie herausarbeiten wollten.
- Sie sehen im Hintergrundbild etwas, das Sie stärker herausarbeiten wollen.
- Sie haben (zum Beispiel in einem Magazin) einen Ausschnitt gefunden, den Sie einarbeiten möchten.
- Etwas in Ihrem Leben bewegt Sie momentan besonders stark und Sie möchten es visualisieren.
- Sie folgen einem Prompt (kreatives Stichwort/Thema) und richten sich danach.
4. Fügen Sie Wort und Schrift hinzu
Art Journaling ist wie ein Tagebucheintrag. Und auch wenn Sie in Bildern viel ausdrücken können, machen Texte die Seiten persönlicher und unterstreichen Ihre Aussage. Ob einzelne Wörter oder ausführlicher Tagesbericht, wie viel Text und welche Inhalte auf Ihre Seiten sollen, bestimmen Sie. Die Worte müssen auch nicht unbedingt geschrieben sein - Hand- oder Brushlettering, gestempelt oder aus Einzelbuchstaben aufgeklebt, Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
5. Der Feinschliff
Schließen Sie Ihre Art Journal Seite mit einer detaillierten Ausarbeitung ab. Was passt noch nicht so recht? Wo fehlt noch etwas Farbe, mehr Details, ein Rahmen? Doodeln, schattieren, stempeln und schraffieren Sie so lange weiter, bis Sie zufrieden sind.
Starten Sie Ihr persönliches Art Journal
Wenn Sie Gefallen am Art Journaling gefunden haben, kommen Sie doch gerne mal in unserem Geschäft in Köln vorbei und decken Sie sich mit Materialien ein. Egal ob Marker, Aufkleber, Schablonen, Stempel oder ein schlichtes, aber hochwertiges Notizbuch, bei uns von Ortloff bekommen Sie alles, was Sie für Ihr entspannendes Art Journaling benötigen. Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihren Besuch!